Aus welchem Material bestehen Inbusschlüssel?
Inbusschlüssel oder Sechskantschlüssel genannt, haben meist eine L-Form. Das ist aber nicht immer so, denn es gibt auch T-Form Schlüssel oder Klapphalter, die wie Schweizer Taschennmesser aussehen.
Die Spezielle Form von Inbusschlüsseln
Meist ist ein Schenkel länger als der Andere. Das hat auch einen bestimmten Grund. Um eine optimale Hebelwirkung zu erreichen muss die eine Seite länger sein und die Fassungseite kürzer. Damit kann man an der längeren Seite volle Kraftentfaltung walten lassen um mit der kürzeren Seite die Innensechskantschraube zum drehen zu bringen.
Desweiteren gibt es noch einen Vorteil dieser speziellen Form. Manchmal gibt es nicht genügend Platz um den Dreh-radius nutzen zu können. In diesem Fall kann man als Hebelseite die Kürzere benutzen, vorausgesetzt die Schraube lässt sich nicht zu schwer drehen.
Das Material von Inbusschlüssel
Bei den qualitativen Inbusschlüsseln wie von INBUS, der Firma Wera, des amerikanischen Herstellers Bondhus, oder des Werkzeugherstellers KS Tools wird hochwertiger Werkzeugstahl verwendet. Dieser Stahl besteht größtenteils aus Edelstählen die in der Manufaktur zu einem hochwertigen und widerstandsfähigen Werkzeugstahl verarbeitet werden. Das sind immerhin über eine Million Tonnen an Bedarf pro Jahr weltweit.
Einfach nur zusammenmischen funktioniert bei Werkzeugstahl jedoch nicht. Je nach Werkzeug und Anforderungen wird der Stahl hergestellt. Da werden verschiedene Eigenschaften berücksichtigt um eine optimale Basis zu schaffen. Grundlegende Eigenschaften für guten Stahl zur Werkzeugverarbeitung sind:
- Verschleißresistenz
- Korrosionsfestigkeit
- Rockwell Arbeitshärte
- Megapascal (Zugfestigkeit)
- Hitzebeständigkeit
- Kerbschlagfestigkeit,um nur einige zu nennen
Diese und weitere Aspekte werden berücksichtigt, um den optimalen Stahl für einen guten Inbusschlüssel herzustellen. Desweiteren kann mit der richtigen Hitze und der Abkühlung die Eigenschaft des jeweiligen Stahl weiter ausgereizt werden.
Die optimale Balance zwischen Härte und Zähigkeit ist die Devise. Einen Spagat zu schaffen, den Stahl so hart wie möglich zu bekommen, ohne dabei eine leichte Brüchigkeit zu erreichen. Im Gegensatz dazu darf der Werkzeugstahl natürlich nicht so zäh sein, dass sich ein Inbusschlüssel leicht verbiegen lässt.
Genau diese Balance zwischen Härte und Zähigkeit ist die Kunst der Inbusschlüssel-Herstellung.
Weitere Maßnahmen zur Veredlung von Werkzeugstahl für Inbusschlüssel und Schraubendreher
Manchmal ist es nötig, neben den üblichen Maßnahmen wie die richtige Mischung von Edelstählen und die besondere Erhitzung und Abkühlung eine weitere Raffinierung vorzunehmen. Die Rede ist von Schichten, die eine Art Minderung des Verschleißes hervorrufen. Schichten wie DLC, PVD oder CVD können den Verschleiß erheblich mindern.
Eine erhöhte Härte erreicht man mit dem Aufsticken von Stickstoff, auch nitridieren oder nitrieren genannt. Bei dieser Prozess kann die Härte der Oberfläche so weit erhöht werden, dass die Beständigkeit bis zu 500 °C gegeben ist.
Woran erkennt man guten Werkzeugstahl bei Inbusschlüsseln?
Als Endverbraucher kann man alleine mit dem Blick natürlich nicht sehen, um welchen Stahl es sich handelt und in welcher Qualität dieser Stahl besteht. Als Faustregel gilt, keine Inbusschlüssel unter 10 Euro zu kaufen. Desweiteren kann auf deutsche Markenfirmen gesetzt werden, die weiter oben schon erwähnt wurden.
Im Härtetest sehen Sie deutlich welche gravierenden Unterschiede vorliegen und es lässt erkennen, dass auch amerikanische Werkzeughersteller so einiges drauf haben. Für welchen Inbusschlüssel Sie sich auch entscheiden, es sollte nicht gespart werden, den einen guten Inbusschlüsselsatz hat man für viele Jahre, wenn nicht gar ein ganzes Leben.
Kommentare
Celejoly 18/02/2022 um
Hatte ich so vorher noch nicht gewusst. Danke für den Beitrag.
Ingolf 22/03/2022 um
Alles sehr genau erklärt. Es war wirklich informativ. Ihre Website ist nützlich. Danke für das Teilen!